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Pertussis (Keuchhusten)

Pertussis (Keuchhusten) ist eine schwere Infektionskrankheit der Atemwege (Nase, Rachen, Luftröhre, Lunge), die zu Atembeschwerden führt. Sie wird durch Bakterien (Bordetella pertussis) hervorgerufen, die durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen werden.

Verbreitung

Die Bakterien sind weltweit verbreitet. Weltweite Fälle von Hepatitis A

Globale Gefährdung durch Pertussis (2004)

Das einzige Erregerreservoir für Bordetella pertussis ist der Mensch. Deshalb könnte durch eine konsequente Durchimpfung der Menschheit die Erkrankung grundsätzlich ausgerottet werden. Trotz wirksamer Impfstoffe erkrankten aber 2003 weltweit etwa 17 Millionen Menschen an Keuchhusten, 90 % davon in Entwicklungsländern. Todesfälle waren im selben Jahr etwa 280.000 zu verzeichnen. In der Bundesrepublik Deutschland lag im Jahr 2004 die Häufigkeit (Inzidenz) bei 12,3 Erkrankungen auf 100.000 Einwohner, zehn Jahre zuvor waren es noch 3,4 Fälle je 100.000 Einwohner.

Symptome

Die Krankheit beginnt etwa fünf bis vierzehn Tage nach der Ansteckung mit dem sog. "Stadium Catarrhale", das ein bis zwei Wochen andauert. Während dieser Zeit treten grippeähnliche Symptomen wie Niesen, laufende Nase, rauer Hals, leichter Husten und mäßiges Fieber auf.

Nach dieser Phase folgt das sog. "Stadium Convulsivum", das über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen andauert. In dieser Zeit treten verstärkte, Hustenanfälle auf, die von laut keuchendem Einatmen begleitet werden. Diese Hustenanfälle können von schleimigem Auswurf ,Erbrechen und Atemnot begleitet werden. Die Hustenanfälle treten gehäuft nachts auf und können durch körperliche Anstrengung oder psychische Faktoren ausgelöst werden. Fieber tritt in dieser Phase nicht auf. Im "Stadium Decrementi" klingen die Hustenstöße allmählich über einen Zeitraum von bis zu zehn Wochen ab. Ansteckungsgefahr besteht während des stadium catarrhale und bis zu vier Wochen danach.

Die Diagnose des Keuchhustens erfolgt symptombezogen anhand der typischen Husten- und Keuchgeräusche. Zudem ist der Nachweis der Bakterien über einen Nasenabstrich und der Keuchhusten-Antikörpern im Blut möglich.

Therapie

Die Therapie erfolgt in der Regel zu Hause durch Bettruhe und körperliche Schonung. Behindert der Schleim die Atemtätigkeit, muss manchmal Schleim aus Nase und Atemwegen abgesaugt werden. Durch die Gabe eines Antibiotikums kann der Krankheitsverlauf beschleunigt und in seiner Intensität abgemildert werden.

Prävention

Keuchhusten hinterlässt eine über ungefähr bis drei Jahre währende Immunität. Danach steigt das Risiko der Neuinfektion wieder deutlich an.

Eine Impfung gegen Keuchhusten ist möglich. Die Impfung wird ab dem dritten Lebensmonat dreimal in Abständen von vier Wochen durchgeführt. Die vierte Impfung erfolgt im zweiten Lebensjahr, um die Grundimmunisierung zu vervollständigen (siehe Impfkalender). Da der Impfschutz nicht lebenslang, sondern nur vorübergehend besteht, wird eine Auffrischung zwischen dem 11. und 18. Lebensjahr empfohlen.

Indikationsimpfungen

Angehörige bestimmter Berufsgruppen (Personal in Kindereinrichtungen und Kinderheilkunde sowie Infektionsmedizin) sollten sich prophylaktisch impfen lassen.